Geschichte der Hansa Jolle
Die Hansa-Jolle wurde 1947 von Henry Rasmussen, dem Gründer der renommierten Bootswerft Abeking & Rasmussen (A&R), auf der Basis eines ersten Entwurfs aus dem Jahr 1920 vorgestellt. Damals baute Henry Rasmussen für zwei Kopenhagener Freunde eine kleine Jolle namens Viska, mit der einhand längere Reisen im skandinavischen Ostseeraum gemacht wurden. Die besonders guten Erfahrungen mit der Jolle machten Mut für einen Neuanfang der Werft nach dem Krieg, da aufgrund von Vorschriften der Besatzungsmächte keine größeren Boote gebaut werden durften. Der Viska-Entwurf bekam mehr Freibord und Tiefgang und vor allem einen festen, abschließbaren Kajütaufbau.
Abeking & Rasmussen bauten unter dem Namen „Hansa-Jolle“ diese Jolle circa 20 Jahre lang in größeren Stückzahlen. Sie war aufgrund ihrer besonders guten Segeleigenschaften bald auf vielen Revieren zu finden. Im Jahr 1960 wurde sie dann als Nationale Klasse des DSV anerkannt. Die Werft A&R, die bisher das Monopol für den Bau der Hansa-Jolle hatte, gab die Pläne frei für den Bau durch andere Bootswerften.
Die Bezeichnung Jolle ist eigentlich irreführend, denn die Hansa-Jolle ist mit ihrer festen Flosse und mit ihrem Tiefgang von 50 cm ein Kielschwerter. Der Ballastkiel von 150 kg und die Breite von 1,65 Meter geben dem Segelboot Stabilität. Die Hansa-Jolle hat abgeschottete und mit Festschaum gefüllte Auftriebstanks .
Einem breiteren Publikum wurde die Hansa-Jolle bekannt durch zwei heute berühmte Segler:
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Rollo Gebhard (dreifacher Weltumsegler) segelte 1959 mit seiner ersten Solveig, einer Hansa-Jolle von Abeking & Rasmussen über das Mittelmeer nach Tunis und mit diesem Boot 1960/61 nochmals spektakulär über das Mittelmeer, durch den Suez-Kanal über Rotes Meer bis nach Mukalla in den Golf von Aden.
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Der deutsche Einhand-Weltumsegler Wilfried Erdmann unternahm 2003 eine 144 Tage dauernde Segelreise (1268 Seemeilen) mit einer 1954 von A&R gebauten Hansa-Jolle (Kathena Gunilla) durch die norddeutschen Küstengewässer und die Seenplatte Mecklenburg-Vorpommerns
Morena wurde 1962 mit der Baunummer 5764 bei Abeking & Rasmussen in Bremen Lemwerder auf Rechnung für Herrn Heinrich Wegener aus Münster gebaut und am 13. April des gleichen Jahres mit dem Namen "EVA II" in Dienst gestellt. Am 27.07. 1962 ging das Boot in den Besitz von Herrn Helmut Rapp aus Iserlohn über und wurde in "ANNELIE" umbenannt. Im Verlaufe der Zeit siedelte die Familie Rapp nach Hagen um und Annelie wurde auf dem Möhnesee gesegelt. 43 Jahre war das Boot in Familiebesitz der Familie Rapp. Am 05. Januar 2005 ging das Boot in meinen Besitz über. MORENA wie das Boot seit dem heißt bedeutet die Braune, eine Reminiszenz and das Frabenspiel der edlen Hölzer. Die lamellierten Spanten waren im Laufe der Jahre aufgesprungen, das Deck gerissen, der Schwertkasten verfault und am Mast war die Keep weg gegammelt. Für einen überschaubaren Preis konnte ich das Boot erstehen. Ich reparierte die Spanten mit Epoxydharz und Edelstahlschrauben und fräste die kaputte Keep ab. Als Ersatz diente eine Aluschiene mit Rutschern, an der das Großsegel gestzt werden konnte.
Somit war das Boot bald einsatzbereit. In den folgenden Jahren wurde der Schwertkasten ersetzt, das Deck neu belegt und der Mast ersetzt. Bis 2014 segelte MORENA auf dem Main in Frankfurt beim SCN 04 Niederrad. Seit 2015 ist MORENA in Südbaden beheimatet und segelt auf dem Rhein. Unser derzeitige Club ist der VWWC Weisweil eV.